Was ist Sexocorporel?

Der Sexocorporel ist ein sexualtherapeutischer Ansatz, der von Prof. Jean-Yves Desjardins (1931-2011) an der sexologischen Fakultät der Universität in Montreal/ Quebec entwickelt wurde. Basierend auf dem Modell sexueller Gesundheit der WHO bietet das Konzept die Möglichkeit Sexualität umfassend und präzise zu beschreiben, um eine exakte Diagnose und eine darauf aufbauende Behandlung zu ermöglichen.

Zentrale Grundannahmen sind:

  1. Körper und Geist bilden eine Einheit.
  2. Mit den drei Dimensionen der Bewegung (Zeit, Raum, Tonus) wird sexuelles Erleben gestaltet.
  3. Sexualität und sexuelles Erleben sind das Ergebnis von Lernprozessen.


Ausgehend von einer embodimentalen Perspektive steht beim Sexocorporel das körperliche Erleben in der Sexualität im Fokus. Anhand der vier Komponenten – Kognition, Sexodynamik, Beziehung und Physiologie - kann sexuelles Verhalten und Erleben differenziert beschrieben werden. Alle Komponenten sind Teil jeder menschlichen sexuellen Entwicklung und damit auch prinzipiell veränderbar und erlernbar. 

Wie funktioniert Sexualberatung nach Sexocorporel?

Gemeinsam im Gespräch wird dein Anliegen bestimmt. Was denkst du, ist das Problem? Was soll sich verändern? Im Gespräch geht es dann erst Mal um die Logik deines sexuellen Systems. Wie hast du Sex gelernt? Was magst du? Was magst du nicht? Was erlebst du? Grundsätzlich geht der Sexocorporel immer von den bereits erlernten Kompetenzen aus, ich denke und arbeite ressourcenorientiert. Der Fokus liegt auf Erweiterung. Dann erarbeiten wir gemeinsam die nächsten Schritte, die dich deinem  Ziel näherbringen. Diese Schritte sind oft mit angeleiteten Körperübungen verbunden, um spüren und wahrnehmen zu ermöglichen. 


Sexualtherapie/-beratung nach Sexocorporel ist grundsätzlich für Einzelpersonen geeignet und angelegt, Paare oder andere Konstellationen sind auch möglich. Die Dauer des Beratungsprozesses orientiert sich an deinem Anliegen.